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Osteopathie Kosten – alles was du dazu wissen musst

Osteopathie Kosten - Mann wird von Osteopathin behandelt

Osteopathie hat sich in den letzten Jahren zu einer stabilen Therapiemethode etabliert. Die Praxis zeigt, dass viele Patienten mittlerweile aus freien Stücken und im Erstkontakt einen Osteopathen aufsuchen. Doch wer übernimmt für Osteopathie Kosten? In diesem Beitrag möchte ich der häufigen Frage nach den Kosten generell sowie verschiedenen Kostenerstattungsmöglichkeiten für Osteopathie nachgehen.

Osteopathie – eine Methode der Komplementärmedizin

Osteopathie ist eine eigenständige Methode. Sie wurde bereits um 1874 vom Amerikaner Andrew Taylor Still einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Seiner Methodenentwicklung waren persönliche Schicksale in Form von Kindesverlust durch Infektionen vorausgegangen. Das Wissen über diese Methode schwappt schon bald nach Europa und wird in Deutschland seit den 80iger Jahren angewendet.

Als Methode der Komplementärmedizin sieht sich die Osteopathie als Ergänzung und nicht als Alternative zur Schulmedizin.

Eine umfangreiche Anamnese, eine körperliche Untersuchung und die Einbeziehung des Patienten zeichnen die Osteopathie aus. In der Untersuchung und Behandlung konzentrieren sich Osteopathen auf die drei Teilbereiche: parietale Osteopathie (Muskel-Skelett-System), viszerale Osteopathie (innere Organe) und craniosakrale Osteopathie (Schädel-Becken-Verbindung).

Osteopathie Preise – wieviel kostet eine osteopathische Behandlung

Die Kosten für Osteopathie schwanken teils erheblich. Während früher häufig ein pauschaler Preis pro Sitzung aufgerufen wurde, gibt es mittlerweile Unterscheidungen in den Preislisten.

In den meisten Fällen findest du die Preise auf den Webseiten der Behandler. Deutschlandweit schwankt der Betrag pro Sitzung im Moment zwischen 60 – 150 Euro. Abweichungen hiervon kann es in Einzelfällen geben.

Eine Sitzung Osteopathie dauert in der Regel 45 – 60 Minuten.

Doch beim Preisvergleich lohnt es sich, genauer hinzuschauen. In manchen Praxen finden sich für Osteopathie Kosten auch Angaben, die sich auf eine halbe Stunde, nur auf die erste Sitzung oder auf Folgebehandlungen beziehen.

Wenn man davon ausgeht, dass in der Regel 2 – 5 Behandlungen notwendig werden können, ergibt sich für eine Behandlungsserie die Presisspanne von 300 – 750 Euro je Behandlungsfall.

Weiterhin habe ich Unterscheidungen im Preis für Osteopathie in Bezug auf den Status Selbstzahler, Patient mit Zusatzversicherung oder privat versicherter Patient gefunden. Preisunterschiede in diesem Bereich erkläre ich mir mit der Höhe des bürokratischen Aufwandes in der Abrechnung.

Welche Kasse zahlt Osteopathie?

Voraussetzung für eine Kostenerstattung durch gesetzliche Krankenkassen ist das Empfehlungsschreiben eines Arztes. Das kann dein Hausarzt aber auch ein Facharzt sein.

Anhand dieses Empfehlungsschreibens erstatten Krankenkassen im Rahmen ihrer freiwilligen Satzungsleistunen oder innerhalb von Bonusprogrammen. Die aktuellsten Informationen erhältst du ausschließlich bei deiner Krankenkasse.

Die Krankenkassen handhaben die Kostenübernahme für die Osteopathie unterschiedlich. Während die meisten gesetzlichen Krankenkassen zumindest einen Teilbetrag erstatten, hängt es bei privat oder Zusatzversicherten von der Art des Vertrages ab, ob Osteopathie Kosten erstattet werden.

Warum zahlen manche Krankenkassen nicht für Osteopathie?

Osteopathie ist eine sogenannte Satzungsleistung, also eine freiwillige Leistung. Diese Leistungen sind nicht gesetzlich vorgeschrieben und variieren daher von Kasse zu Kasse. Was zwar für die Kassen schön, für die Patienten jedoch teilweise undurchsichtig ist, dass diese Satzungleistungen für den Wettbewerb eingesetzt werden dürfen. Kurzum, diese Satzungsleistungen dienen durchaus auch mal als Köder.

Viele Patienten ziehen in Erwägung die Krankenkasse im Hinblick auf die Erstattung der Osteopathie Kosten zu wechseln. Da es jedoch keine Garantie für diese Leistung gibt, würde ich persönlich nicht allein diese Leistung als Grundlage für einen Krankenkassenwechsel heranziehen.

Diese Kassen erstatten Kosten für Osteopathie

Um sich einen Überblick zu verschaffen, welche Krankenkassen die Kosten für Osteopathie übernehmen, lohnt sich ein Blick in diese detaillierte Liste:

https://www.osteokompass.de/patienteninfo-krankenkassen

Wie funktioniert die Kostenerstattung für Osteopathie

Bei der Kostenerstattung für Osteopathie hängt es davon ab, ob du gesetzlich versichert oder privat oder zusatzversichert bist.

In jedem Fall trägst du die Kosten für Osteopathie zunächst selbst. Das heißt, du vereinbarst einen Termin beim Osteopathen. Nach dem Termin (in seltenen Fällen auch mal davor) wird die Rechnung direkt beim Osteopathen fällig und erst dann kannst du dir die Kosten durch gesetzliche Krankenkassen oder private Versicherungen erstatten lassen.

1. Als gesetzlich Versicherter benötigst du das Empfehlungsschreiben (sieht aus wie ein Privatrezept) deines Arztes sowie die Rechnung des Osteopathen.

Beides reichst du einfach bei deiner gesetzlichen Krankenversicherung ein. Bei vielen Krankenkassen ist dies mittlerweile recht unkompliziert über einen Upload in einer App auf dem Handy möglich. So musst du weder in die Filiale laufen, noch darauf hoffen, dass dein Brief mit den wertvollen Dokumenten postalisch ankommt. Die Krankenkasse erstattet einen Teil und überweist auf dein Konto.

2. Als privat Versicherter musst du vorher mit der Versicherung klären, ob die Leistung übernommen wird und an welche Voraussetzungen das gebunden ist. In seltenen Fällen fordern die Versicherer auch hier eine ärztliche Verordnung. In der Regel rechnet der heilpraktische Osteopath über die GebüH und der ärztliche Osteopath über die GOÄ ab. Eine Garantie für die Übernahme der Kosten gibt es nicht.

Um nicht auf hohen Kostenrechnungen sitzenbleiben zu müssen, darfst du deinen Osteopathen bereits nach der ersten Sitzung um eine Einzelrechnung bitten. Diese kannst du dann unmittelbar einreichen, um ganz definitiv zu erfahren, wie dein Versicherer damit umgeht.

Warum ist Osteopathie so teuer?

Warum ist Osteopathie überhaupt so teuer? Osteopathie ist eine komplexe Behandlungsmethode. Kernstück ist die sehr genaue Befragung sowie Untersuchung des Patienten. Dafür benötigt der Behandler eine gewisse Zeit. Besonders dieser Faktor Zeit ist es, der die Höhe des Preises bestimmt.

Darüberhinaus verfügen Osteopathen über eine große Erfahrung in ihrem Bereich. Oft reichen ein bis zwei Behandlungen aus, um zumindest eine gewisse Linderung herbeizuführen. Dieses „Gewusst-Wie“ haben sich Osteopathen sowohl in ihrer jahrelangen Tätigkeit als auch in recht teuren Weiterbildungen privat angegeignet. Nicht selten werden Osteopathen von Patienten mit jahrelanger Leidensgeschichte aufgesucht. Wenn dann in wenigen Sitzungen deutliche Linderung, Arbeitsfähigkeit oder schlicht etwas mehr Wohlbefinden erreicht werden kann, relativiert sich der Preis.

Ist Osteopathie eine Kassenleistung?

Wie weiter oben schon beschrieben, ist Osteopathie bei gesetzlichen Krankenkassen eine sogenannte Satzungsleistung. Dies sind freiwillige Leistungen der Krankenkassen. Die Krankenkasse ist gesetzlich nicht verpflichtet, für die Kosten von Osteopathie aufzukommen.

Manchmal gibt es im Bereich Osteopathie Kosten auch Einzelfallentscheidungen. Wenn deine Krankenkasse also grundsätzlich nicht bezuschusst, kannst du versuchen, einen Antrag auf Einzelfallentscheidung zu stellen.

Ein paar Gedanken aus der Praxis zum Thema Bezahlung der Osteopathie

Viele meiner Patienten übernehmen die Kosten für Osteopathie gern selbst. Das hat verschiedene Gründe auf die ich nun abschließend zu diesem Beitrag noch kurz eingehen möchte.

Für die Erstattung ist eine Bescheinigung vom Arzt notwendig. Diese zu beschaffen ist für viele ein zeitraubender Extratermin. Sie wollen  sich häufig die Zeit im Wartezimmer beim Arzt sparen. Das kann man so für sich eigenverantwortlich handhaben, letztendlich ist es jedoch immer gut, wenn auch in der Krankenakte beim Arzt vermerkt ist, dass du Symptome welcher Art auch immer hast. Im Fall von späteren Kostenübernahmen – zum Beispiel falls mal eine Reha nötig wird, verweisen Krankenkassen zu Recht häufig erst einmal auf die ambulanten Möglichkeiten. Sind diese nicht erfasst, kann es sein, dass es mit dem Rehaantrag nicht so ideal läuft.

Vielen Patienten ist der Krankenkassenanteil, der erstattet wird, zu gering. Die meisten Menschen haben für sich ein gutes Gefühl, ob ihnen 2, 4 oder 6 Behandlungen helfen werden. Wenn dann nur ein ganz geringer Bruchteil dieser Gesamtsumme erstattet wird, lohnt sich für viele auch hier der Aufwand mit einem Arzttermin, wo nicht sicher ist, ob die Bescheinigung überhaupt ausgestellt wird, nicht.

In seltenen Fällen möchten Patienten bewusst die Versicherungsakten „reinhalten“ oder nicht unnütz mit Kosten belasten. Das ist die freie Entscheidung von jedem selbst. Da bei der Terminvereinbarung zwischen Patient und Osteopathie der Vertrag eben nur zwischen diesen beiden Parteien geschlossen wird, kannst du dir auch sicher sein, dass die Krankenversicherung nichts von dem Termin erfährt. Um diese Information rausgeben zu dürfen, muss ein Patient den Therapeut (egal ob Physiotherapeut / Heilpraktiker oder Arzt) von der Schweigepflicht entbinden.

Alternativen zur Übernahme von Osteopathie Kosten

Natürlich gibt es neben der Möglichkeit den Termin selbst zu bezahlen oder ihn sich anteilig von der Krankenkasse oder Krankenversicherung erstatten zu lassen noch andere Möglichkeiten, die Kosten anderweitig tragen zu lassen.

Eine erste Möglichkeit sind Gutscheine. Falls du gern zur Osteopathie gehst, so bitte doch einfach deine Familie, dir Gutscheine für die Behandlung zu schenken. Das ist allemal mehr Wert als der viele unnütze Krempel, der sonst an Festtagen die Seiten wechselt.

Eine weitere Möglichkeit sind Arbeitgeberzuwendungen. Geht es rein um präventive Behandlungen kann der Arbeitgeber dir im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung die Kosten für solche Gesundheitsdienstleistungen erstatten. Wichtig ist hier auf jeden Fall, dass es eine präventive Maßnahme ist.

Für Betroffene von sexueller Gewalt übernimmt der Fond sexueller Missbrauch Gesundheitsdienstleistungen und auch Weiterbildungskosten bis zu einem Wert von 10.000 Euro. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass der Antrag ausgefüllt und positiv vom Fong bestätigt wurde.

 

Kennst du noch mehr Möglichkeiten, wie die Kosten für Osteopathie erstattet werden können? Dann schreibe mir gern ein Kommentar!

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit zu diesem Beitrag. Falls du Fragen hast, schreibe gern ins Kommentarfeld. Falls du Anmerkungen zu diesem Beitrag hast – darfst du ebenfalls gern die Kommentarfunkion nutzen. Ich berichte nach bestem Wissen und Gewissen. Sollte mir dennoch mal ein Fehler im Text unterlaufen, so teile mir das gern über das Kommentarfeld mit.

 

Autorin: Sandra Hintringer

 

Hier findest du weitere Seiten, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben:

https://kostencheck.de/osteopathie-kosten

https://www.finanzen.de/krankenversicherung/kosten/osteopathie

https://www.bund-deutscher-osteopathen.de/patienteninformationen-zur-erstattung/

 

 

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